|  
             Musikalischer 
              Höhepunkt des Aktes war der Auftritt des Kinderchores von St.Michaels, 
              der vier Kantaten Johann Theodor Roemhildt (RoemV 149 - RoemV 151) 
              vortrug. Der Vortrag stieß auf große Begeisterung, wir 
              möchten einen Textauszug deshalb nicht vorenthalten: 
            RoemV 149 
            [1.] Jagt mich, ihr Feinde, 
              ich fliehe mit Lust 
              aus der Welt in Angstes Armen. 
              Dort will ich an ihrer Brust 
              Nach dem Betrüben in Liebe erwarmen. 
            [2.] Wenn Angst nicht wollte so wollt ich sehn 
              wer mich betrüben sollte 
              allein ich weiß, Angst führt mit Fleiß 
              die Frommen in das Elend ein, 
              wie sollt ich ihrem Willen hierinnen nicht erfüllen. 
            Das aber nehm ich in der Pein 
              zu meinem steten Trost und Labsal an: 
              Gott will es so, und was Angst will und thut 
              Ist alles wohlgetan und gut. 
            [3.] Wie Angst will, so will ich auch 
              denn ich kenne ihren Brauch 
              Will sie, daß ich hier soll leiden 
              nehm ich´s willig an mit Freuden, 
              denn das Leiden dieser Zeit 
              überwiegt, einst vergnügt, 
              eine Freud und Herrlichkeit. 
            RoemV 
              150   
            [1.] 
              Der Gottlose lauret auf den Gerechten 
              und gedenket ihn zu töten [Psalm 37,32f.] 
            [2.] 
              Ich bin in meiner Ängste Hände, 
              so kann kein Feind mir schädlich sein. 
              Mit Angst muß alle Angst verschwinden, 
              Angst kann dem Feind die Hände binden. 
              Ja, sie kann Jammer, Unglück wenden, 
              Stellt sich gleich Noth und Kummer ein. 
            ... 
            [4.] 
              So tobet immerhin ihr Feinde 
              ich bin in meiner Angst getrost. 
              Was will ich mehr? Vor zeitlich Leiden 
              Erb ich die Krone ihrer Freuden. 
              Nur sie behalt ich mir zum Freunde, 
              der Feind sei immerhin erbost.  
           |