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Wien, 25. Mai.2003:

Christoph Schlingensief:
Referat zur CHURCH of FEAR

»Wir sehen jetzt durch einen Spiegel ein dunkles Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht.«
[ 1. Korinther 13,12 ]

1 Die Angst ist ein Meister aus Österreich… Auch jenseits der Alpen ist Angst ein treuer Begleiter. 2 Angst macht krank, Angst ist aber auch Vorhof zur Hoffnung.

2 Der Glauben versetzt Berge – wo, wenn nicht in Österreich? Am Vorabend des persönlichen oder globalen Untergangs entfalten die orientierungslosen Völker der Welt eine beinahe abgöttische Be-geisterung für Kulte und Rituale, 2 die Angst behandeln und Hoffnung schenken – die »Glauben machen«. 3 Es ist Zeit, zu handeln !
4 Es ist Zeit, sich offensiv zu ängstigen, Zeit, sich zur Angst zu bekennen, um aus ihr zu schöpfen ! 5 Vor diesem Hintergrund lädt die neu gegründete CHURCH of FEAR [ CoF ], 6 vertreten durch Ge-meindemitglied Christoph Schlingensief, 7 zum CoF-Informationsvortrag ins Volkstheater Wien. 8 Neben den großen Kirchentagen, die die CHURCH of FEAR in diesem Jahr unter anderem auf der 50. Kunstbiennale in Venedig veranstaltet, 9 führt Christoph Schlingensief in den Zentren Europas in das Angstbekenntnis der CHURCH of FEAR ein. 10 Angst und Glauben kennen keine Grenzen. Das Wiener Referat ist Bestandteil der Europäischen CoF-Verkündungsprozession, die in Berlin, Frank-furt/M., Brüssel, Paris, London und Rom Station einlegt.

3 Von größter Bedeutung für den Freihandel mit Ängsten ist 2 die soeben gestartete Homepage der CHURCH of FEAR. 3 Durch sie wird die Botschaft der CoF auch virtuell unterstützt. 4 Unter www.church-of-fear.net kann sich jeder über die CHURCH of FEAR informieren, 5 sich für die CHURCH of FEAR engagieren 6 und eigene Ängste und Depressionen zum Ausdruck bringen.

4 »Wien«, 2 so Christoph Schlingensief, 3 »ist seit jeher sakrale Begegnungsstätte. Wien gibt der Church of Fear die Gelegenheit, ihren globalen, ja sogar ihren universalen Charakter zu unterstrei-chen 4 und die Botschaft der Angst hinaus zu tragen in diese und in andere Welten.«

»Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, wie ich erkannt bin.«
[ 1. Korinther, 13,12 ]