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CHURCH of FEARs Enzyklopädie der Angst ist weniger Wegweiser durch die Geschichte als vielmehr Wegweiser auf dem Pfad in die Zukunft. Jeder ist seines Glückes Schmied. Doch auch Glück beruht auf dem Fundament der Ängste, die jeder für sich erkennt, bekennt und denen er sich bewusst sein muss, um glücklich werden zu können.
Die Geschichte gibt eine Reihe an Beispielen, in denen Menschen ihre Angst vor Diktatoren, Tyrannen und Propheten nicht nur artikuliert, sondern sie gleichsam ausgeübt haben – praktizierte Angst. Diese Beispiele gilt es, ins eigene Dasein zu transferieren.


Die Enzyklopädie der Angst ist jenen gewidmet, die ihre Ängste in die Hand genommen, sich ihnen gestellt haben. Ebenso ist sie all jenen geweiht, die ihrem Beispiel – in welcher Art auch immer – folgen, um über die Angst zum Erfolg zu gelangen.

DIE ZEHN BEFÜRCHTETSTEN WELTUNTERGÄNGE

ZEHN ATTENTATE

NEUN KLEINE TERRORANSCHLÄGE DER AIZ

SIEBZEHN GRÖSSERE TERRORAKTIONEN DER RAF

 

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DIE ZEHN BEFÜRCHTETSTEN WELTUNTERGÄNGE

1. Das Jahr 992 nach Christus: In diesem Jahr fielen Maria Verkündigung und Karfreitag zusammen – Geburt und Tod.

2. Das Jahr 1000 nach Christus: Damals hielten viele Bibelgläubige, die Apokalypse wörtlich nehmend, endgültig das Ende für gekommen. »...gemäß der Prophezeiung des Heiligen Johannes wird Satan nun bald von seinen Ketten befreit, denn die tausend Jahre gehen zu Ende...«

3. Das Jahr 1169 nach Christus: Auslöser dieser Prophezeiung war ein seltenes astronomisches Ereignis: alle Planeten sind in einem einzigen Sternbild – der Waage – versammelt. Der Kaiser von Byzanz sollte daraufhin die Fenster seines Palastes zugemauert haben.

4. Das Jahr 1524 nach Christus: Diesmal treffen sich drei Planeten, Jupiter, Mars, und Saturn im Sternbild der Fische – das Zeichen einer Sinflut. Auch kühle Köpfe wie Martin Luther sahen damals die Welt am Ende ihres Laufes angekommen.

5. Das Jahr 1666 nach Christus: Auslöser ist die Summe der Zahlen 1000 und 666 ( die aus der Apokalypse bekannte »Zahl des Tieres«)

6. Mitternacht, 21. März 1843: Dieses Datum wurde von zahlreichen Theologen aufgrund des 8. und 9. Kapitels des biblischen Buches Daniel ermittelt; dort ist von »2300 Abenden und Morgen« die Rede, die die Erde dauern werde (ein Abend und Morgen = ein Jahr), sowie von siebzig Wochen alias 490 Jahren, die mit dem Tode des Erlösers im Jahre 34 schon vergangen waren. Damit verbleiben von der Geburt Jesu noch 2300-490+34 = 1844 Jahre. Der 21. März schließlich ergab sich durch den Frühlingsanfang, da ja auch die Welt im Frühling angefangen hatte. Vor allem in Nordamerika wurde diese Prophezeiung viel geglaubt; diverse Nachkommen der seinerzeitigen »Adventisten« findet man dort noch heute.

7. Das Jahr 1881 nach Christus: Dieses Datum geht auf die Wahrsagung einer gewissen »Mother Shipton« aus dem England des 17. Jahrhunderts zurück, die mit den Worten endet: »the world to an end will come – in eighteen-hundred-and-eighty-one.«

8. Der 4. Februar 1962: Weltuntergang nach einer Prophezeiung einer um die Mitte des 17. Jahrhundert lebenden »Sibylle von Prag« (die Dame soll auch das Auto – »ein Wagen, getrieben von seltsamem Wasser« – und die Eisenbahn vorhergesehen haben: »ein einziger dampfender Kessel wird hundert Postkutschen ziehen«)

9. Das Jahr 1998: Einmal ist 1998 = 3 x 666; und Jesus Christus wurde in der 1998. Woche seines Erdendaseins ans Kreuz geschlagen...

10. Der 13. November 2026: An diesem Tag wird sich die Bevölkerungsdichte auf der Erde dem Wert unendlich nähern, wie die amerikanischen Wissenschaftler mit den Methoden des Club of Rome berechnet haben.

Quellen: Helmut Svoboda: Propheten und Prognosen, München 1979; Heinz von Förster u.a. »Doomsday: Friday, 13 November, A.D. 2026«, Science 132, S. 1291-1295.

 

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ZEHN ATTENTATE

Ein Attentat ist ein im weiteren Sinne aus eigenem Antrieb und ohne Auftrag von einem einzelnen oder einer kleinen Gruppe ausgeführter Mord an einer »staatstragenden« Person. Keine Attentate in diesem Sinne sind also berühmte Morde an Trotzki, Thomas Morus oder Wallenstein, hier wurden die Mörder aus einem Hintergrund gelenkt. Die folgenden Personen aber wurden Opfer eines Attentats:

1. Gaius Julius Cäsar, ermordet am 15. März des Jahre 44 vor Christus. Die Attentäter, teils wie Brutus überzeugte Republikaner, die mit Cäsar einen Tyrannen liquidieren wollten, teils enttäuschte Karrieristen oder auch nur ganz normale adlige Neider, hatten aber die Stimmung unter den normalen Römern falsch eingeschätzt; drei Jahre später waren sie selber alle tot.

2. Jean-Paul Marat, einer der größten Wüteriche der ansonsten an solchen Typen durchaus nicht armen Französischen Revolution wird am 13. Juli 1893 im Bad erdolcht. Seine Mörderin Charlotte de Corday hatte Marat schon länger nachgestellt, sie sah den Mord als eine gute Tat an ihrem Vaterland, wurde dafür guillotiniert.

3. August von Kotzebue, nach den napoleonischen Kriegen der meistgespielte deutsche Dichter, beliebter als Goethe oder Schiller, wird am 23. März 1819 in seiner Wohnung von dem Theologiestudenten Karl Ludwig Sand erdolcht.

4. Abraham Lincoln wird von dem Schauspieler John Wilkes Booth am 15. April 1865 während eines Theaterbesuches erschossen.

5. Erzherzog Franz Ferdinand, österreichischer Thronfolger, wird am 28. Juni 1914, während eines Staatsbesuches in Sarajewo erschossen. Wenig später bricht deshalb der 1. Weltkrieg aus.

6. Walther Rathenau, Außenminister der Deutschen Reiches wird am 24. Juni 1922 in seinem Wagen erschossen; zuvor hatte die gleiche Täterclique – ehemalige Reichswehroffiziere, die in Rathenau einen Erfüllungsgehilfen der alliierten Unterdrücker sahen – schon den Zentrumspolitiker Matthias Erzberger umgebracht.

7. Mahatma Gandhi wird am 30. Januar 1948 von einem religiösen Fanatiker erschossen (er warf Gandhi »kindisches und starrsinniges Eintreten für die Muslime« vor). Knapp vier Jahrzehnte später stirbt auch seine (mit ihm nicht verwandte) Namensvetterin Indira Gandhi durch ein Attentat.

8. John f. Kennedy wird an jenem berühmten 22. November 1961 auf der Fahrt durch Dallas erschossen; vermutlich die Tat eines Einzelgängers, auch wenn Hollywood darüber anders denkt. Sieben Jahre später wird auch der Bruder des Präsidenten Opfer eines Attentats.

9. Martin Luther King wird am 4. April 1968 auf dem Balkon seines Hotels, von wo er mit Freunden über eine am nächsten Tag geplante Kundgebung sprach, aus Rassenhass erschossen.

10. Anwar el Sadat und Jitzhak Rabin, zwei Opfer der palästinensisch-jüdischen Einigung, beide von Extremisten ihres eigenen Lagers umgebracht. Sadat am 6. Oktober 1981, und Rabin am 4. November 1995.

Quelle: Jörg von Uthmann: Attentat- Mord mit gutem Gewissen, Berlin 1999.

 
   

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NEUN KLEINE TERRORANSCHLÄGE DER AIZ

Die Antiimperialistische Zelle (AIZ), eine Abspaltung der Roten Armee Fraktion (RAF), hat bislang neun Sprengstoffanschläge auf ihrem Konto:

1. November 1992, Hamburg: Brandanschlag auf die Universität Hamburg.

2. August 1993, Solingen: Brandanschlag auf das Haus eines ehemaligen GSG 9-Beamten.

3. November 1993, Köln: Beschuss der Zentrale des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall.

4. Juni 1994, Düsseldorf: Sprengstoffanschlag auf die CDU-Geschäftsstelle.

5. September 1994, Bremen: Sprengstoffanschlag auf die FDP-Landeszentrale.

6. Januar 1995, Wolfsburg: Rohrbombenattentat auf das Haus des CDU-Politikers Köhler.

7. April 1995, Erkrath: Sprengstoffanschlag auf das Haus des CDU-Politikers Blank.

8. September 1995, Siegen: Sprengstoffattentat auf das Haus des CDU-Politikers Breuer.

9. Dezember 1995, Düsseldorf: Sprengstoffanschlag auf das Honorarkonsulat Perus.

Quelle: aktuell `97 – Lexikon der Gegenwart, Dortmund 1996.

 

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SIEBZEHN GRÖSSERE TERRORAKTIONEN DER RAF

1. 2. April 1968: Ensslin, Baader u.a. legen Brandbomben in den Frankfurter Kaufhäuser Schneider und Kaufhof als Reaktion auf die Napalmbombardements in Vietnam.

2. 11. Mai 1972: Rohrbombenanschlag auf das V. US-Korps in Frankfurt/Main – 13 Verletzte, 1 Toter.

3. 12. Mai 1972: Rohrbombenanschlag auf die Polizeidirektion Augsburg – 5 Verletzte. Autobombe vor dem LKA München.

4. 15. Mai 1972: Anschlag auf den Wagen des Bundesrichters Buddenberg – seine Frau wird schwer verletzt.

5. 19. Mai 1972: Bombenanschlag auf das Axel-Springer-Gebäude – 17 Verletzte.

6. 24. Mai 1972: Autobomben vor dem Europaquartier der US-Armee – 3 Tote, 5 Verletzte.

7. 10. November 1974: der höchste Richter von Berlin, Günter von Drenkmann, wird erschossen.

8. 7. April 1977: Generalbundesanwalt Siegfried Buback wird in Karlsruhe erschossen.

9. 30. Juli 1977: der Bankier Jürgen Ponto wird erschossen.

10. 19. Oktober 1977: der Arbeitgeberpräsident Hans-Martin Schleyer wird nach 6-wöchiger Geiselnahme erschossen.

11. 31. August 1981: Bombenanschlag auf das HQ der US-Luftstreitkräfte in Ramstein.

12. 1. Februar 1985: Erschießung von Dr. Ernst Zimmermann, Chef des Rüstungskonzerns MTU.

13. 8. August 1985: Sprengstoffanschlag auf die US-Airbase in Frankfurt/Main und Ermordung des Gis Pimental.

14. 9. Juli 1986: Ermordung des Siemens-Vorstandsmitglieds Karl Heinz Beckurts und seinem Fahrer Eckhart Groppler.

15. 10. Oktober 1986: Erschießung von Ministerialdirektor Gerold von Braunmühl. Die Kugel stammte aus derselben Waffe, mit der auch Hans-Martin Schleyer ermordet wurde.

16. 30. November 1989: Ermordung des Deutsche Bank Vorstandssprecher Alfred Herrhausen durch eine Hohlladungsmine, die durch eine Lichtschranke ausgelöst wurde.

17. 1. April 1991: Erschießung von Treuhandchef Detlev Karsten Rohwedder.

Quelle: www.rafinfo.de

 
 

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